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Meerrettich-Museum Baiersdorf

Beschreibung
Im 15. Jahrhundert, so wird erzählt, soll der Meerrettich vom Nürnberger Markgrafen Johannes (1401-1464) aus Osteuropa nach Baiersdorf gebracht worden sein. Als markgräfliche Residenz diente damals das Schloss Scharfeneck, an das heute nur noch ein Gedenkstein in den Regnitzwiesen erinnert. In der Hochzeit des Meerrettichanbaus zu Beginn des 20. Jahrhunderts lebte mehr oder weniger der gesamte Ort vom "Kren", so der slawische Ausdruck für das Wurzelgemüse. Damals gab es in Baiersdorf sechs Herstellerfirmen. Geblieben ist noch eine, die 1846 von Johann Wilhelm Schamel gegründete gleichnamige Firma. Johann Jakob Schamel hatte 1912 die Idee, den Meerrettich in Gläser abzufüllen. Zum 150. Firmenjubiläum gründete die Firma Schamel 1996/97 zusammen mit dem Heimatverein Baiersdorf das Meerrettich-Museum. Mittels Texttafeln, Schaubildern und Exponaten informiert das Museum über die Stadtgeschichte Baiersdorf, die Geschichte der Meerrettichpflanze, den Meerrettichanbau in Franken und über die Firmengeschichte Schamel. Regelmäßig findet jedes Jahr im September der "Baiersdorfer Krenmarkt" statt. Der Meerrettichanbau ist sehr arbeitsintensiv. So muss die Wurzel des Meerrettichs bis zur Ernte im Oktober zweimal ausgegraben werden, um zunächst den Kopf, später die Nebentriebe zu entfernen. Um Baiersdorf betrieben 2005 rund 200 Bauern den Meerrettichanbau auf etwa 120 Hektar und liefern so jährlich rund 1.000 Tonnen.
Literatur
-Schulbert, Michael:
Zähmung einer Widerspenstigen. Scharfe Wurzel: Ein Besuch im Baiersdorfer Meerrettich-Museum. In: Fränkischer Sonntag 1.10.2005.