Suchsymbol

Erweiterte Suche

 Weitere Zugänge:
· Art der Organisation
· Sachgebiet
· Bundesland
· Regierungsbezirk
· Landkreis
· Landschaft
· Gemeinde
· Personen
· Biographien
 Sonderbereiche:
· Oberbayrische Almen
· AgrarKulturerbe in Europa
- AgrarKulturerbe-Preis

 Vorige Seite 

Thüringisches Staatsarchiv Gotha

Beschreibung
Errichtet wurde das Archiv nach der 1640/1641 erfolgten Gründung des sächsisch-ernestinischen Herzogtums Gotha durch Übernahme von Urkunden, Amtsbüchern und Akten aus dem Gemeinschaftlichen Hauptarchiv des Sachsen-Ernestinischen Gesamthauses in Weimar für das Gebiet des neuen Herzogtums einschließlich der dort gelegenen ehemaligen Klöster. Dieses Geheime Archiv, 1840 in Herzoglich Sächsisches Haus- und Staatsarchiv umbenannt, war im wesentlichen die reponierte Registratur des Geheimen Rates, der obersten Regierungsbehörde des Herzogtums. Erst nach dem Ende der Monarchie wurden auch die Registraturen der in Gotha aufgelösten Zentralbehörden des 1826 gebildeten Herzogtums Sachsen-Coburg und Gotha übernommen.
Nach der Gründung des Landes Thüringen (1920) wurde das bisherige Archiv ab 1923 als Thüringisches Staatsarchiv (seit 1926 unter dem Direktor der Thüringischen Staatsarchive in Weimar) fortgeführt, zu dem nach 1945 auch die Archivbestände der preußischen Behörden im 1816 gebildeten Regierungsbezirk Erfurt hinzutraten. Das Archiv wurde 1951 in Landesarchiv (unter dem Landeshauptarchiv Weimar) und 1965 in Historisches Staatsarchiv (unter dem Staatsarchiv Weimar) umbenannt, seit 1976 nur noch als Außenstelle Gotha des Staatsarchivs Weimar geführt. Seit 1994 ist das bis dahin dem Staatsarchiv Weimar unterstellte Archiv unter dem alten Namen Thüringisches Staatsarchiv Gotha wieder verselbständigt.
Für die Zeit vor 1918/1920 erstreckt sich die historische Zuständigkeit auf das Herzogtum Gotha und dessen Vorgängerterritorien. Im 1920 gegründeten Land Thüringen war das Staatsarchiv Gotha für staatliche Mittel- und Unterbehörden (einschließlich der Kreisverwaltungsbehörden) in den Landkreisen Gotha und Eisenach zuständig. Nach der Auflösung des Landes 1952 war es im Rahmen der Archivorganisation der DDR nur noch historisches Archiv und hatte keinen Sprengel mehr.
Erst im neuen Freistaat Thüringen (ab 1990) besitzt das Staatsarchiv Gotha wieder die Zuständigkeit für die mittleren und unteren Landesbehörden und für nachgeordnete Behörden des Bundes mit Sitz in den Landkreisen Gotha, Eichsfeldkreis (Verwaltungssitz Heiligenstadt) und Unstrut-Hainich-Kreis (Verwaltungssitz Mühlhausen).
Aus agrarhistorischer Sicht interessant sind besonders folgende Bestände:
- VIII. Sachsen-Coburg und Gothaisches Staatsministerium Department C, Hofbehörden und Herzogliche Privatbehörden: Jagd-, Forst- und Gestüt-Akten.
- Land Thüringen (1920-1952), I. Mittel- und Unterbehörden des Landes, Land- und Forstwirtschaft: Forstakten.
- Preußischer Regierungsbezirk Erfurt (1920-1945), IV. Nachgeordnete Behörden im Ressort der Regierung zu Erfurt - Abteilung für direkte Steuern, Domänen und Forsten: Forstakten.
- Standesherrschaften und Rittergüter: u. a. Guts-Akten.
- Gesellschaften, Verein und Siftungen: u. a. Vereins-Akten
- Nachlässe
- Karten und Pläne (ab 16. Jh., ca. 45.000 Stück)
- Sammlungen: Bildersammlung (ab 1717, ca. 200 Stück).
Literatur
-Kurze Übersicht über die Bestände des Thüringischen Staatsarchivs Gotha Gotha 1998
-Boblenz, Frank/Fischer, Bettina:
Archivführer Thüringen (Hrsg. v. Archivberatungsstelle Thüringen.) Weimar 1999
-Heß, Ulrich:
Übersicht über die Bestände des Landesarchivs Gotha In: (= Veröffentlichungen des Thüringischen Landeshauptarchivs Weimar Bd. 3) Weimar 1960