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- AgrarKulturerbe-Preis

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Museum Fischerhaus

Beschreibung
Vor rund 13 Millionen Jahren hatten vulkanische Aktivitäten in den Ablagerungen des Molassebeckens nördlich der Alpen einen Krater gesprengt, der sich mit Wasser füllte und so einen Maarsee bildete, in diesem Süßwassersee lagerten sich feinste Sedimente aus Kalk und Mergel ab und überdeckten auf den Boden abgesunkene Tiere und Pflanzen so, dass sie unter Luftabschluss versteinerten. Nach dem Ende der Eiszeit kamen die von den Gletschern freigelegten Kalkschichten an die Oberfläche.
Um 1500 begann das Kloster Öhningen in Steinbrüchen die feingeschichteten Mergel und Kalke abzubauen. Dabei stieß man auf fossile Einschlüsse, die ab 1708 wissenschaftlich beschrieben und gesammelt wurden. Über 900 Tierarten und 450 Pflanzenarten wurden unterschieden. Im Fischerhaus befindet sich ein Querschnitt von Original- Fossil-Funden, hauptsächlich als Leihgabe aus Beständen des Naturkunde-Museums Karlsruhe.
Zu den berühmtesten Fundstücken zählt ein Riesensalamander, der von Johann Jakob Scheuchzer irrtümlich als ein in der Sintflut ertrunkener armer Sünder beschrieben wurde.
Am Hinterhorn in Wangen befanden sich vor rund 4000 bis 6000 Jahren jungsteinzeitliche Siedlungen. Entdeckt und durch Grabungen untersucht wurden sie ab 1856 als erste Fundstelle am Bodensee überhaupt durch den Ortsansässigen Bauern und Ratsschreiber Kaspar Löhle. Bei wissenschaftlichen Untersuchungen durch das Landesdenkmalamt BW kamen Siedlungsflächen der Jungsteinzeit und der Bronzezeit zu Tage. Es konnten mehrere Kulturschichten der Pfyner Kultur (3800 bis 3500 v. Chr.) und der Horgener Kultur (3500 bis 2800 v. Chr.) nachgewiesen werden. Das Fischerhaus präsentiert eine umfangreiche Sammlung von Tongefäßen, Stein-, Knochen- und Geweihgeräten ebenso wie im Seeboden unter Luftabschluss erhalten gebliebene Getreideähren und Körner, Apfelstücke, Haselnüsse und Textilien. Die Bestände sind teilweise Dauerleihgaben des Landesdenkmalamtes, teilweise stammen sie aus dem Besitz privater Sammler.