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Hessische Staatsdomäne Rheinfelderhof

Beschreibung
Der Rheinfelderhof wurde 1608-1610 unter Landgraf Ludwig V. nach Ausrodung eines größeren Waldes bei Wallerstädten angelegt und befand sich damals in gräflichem Privatbesitz, der durch einen Kellermeister verwaltet wurde. Im 17. und 18. Jahrhundert bewirtschafteten einheimische Bauern die Domäne. 1847 übernahm die Familie Schudt als Pächter den damals rund 960 Morgen großen Rheinfelderhof. Durch die erfolgreichen Kultivierungsarbeiten des fortschrittlich denkenden Wallerstädter Domänenpächters Heinrich Schudt (1824-1908) wurde das ehemalige unfruchtbare Gelände des ehemaligen Kaninchenberges in ertragreiche Wiesen umgewandelt. Sein Sohn Anton Schudt (1847-1893) war der Landtechnik sehr zugetan und studierte daher mehrere Jahre Maschinenbau in England. Sein technischen Wissen setzt er auch auf dem Hof ein: Er baute ein ausgedehntes Drainagesystem zur Entwässerung des Hofbereiches. Ebenso war Schudt maßgeblich an der Gründung der Zuckerfabrik in Groß-Gerau beteiligt, die bis 2007 produzierte. Ende der 1880er Jahre richtete er auf der Domäne eine Verschlussbrennerei ein. Anton Schudt war es auch, der als erster einen Dampfpflug, den er aus England importieren ließ, für die Bodenbearbeitung einsetzte. Denn erst durch das Dampfpflugsystem konnte der schwere Boden richtig bearbeitet werden. Nach dem Tod von Anton Schudt übernahm die Familie Senckenberg die Gutsanlage, die sie bis heute auch gepachtet hat. Die Brennerei ist nicht mehr in Betrieb.