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Landesarchiv Baden-Württemberg, Staatsarchiv Sigmaringen

Beschreibung
Die Abteilung Staatsarchiv Sigmaringen des Landesarchivs Baden-Württemberg, im Jahre 1865 als preußisches Staatsarchiv gegründet, ist heute für den Regierungsbezirk Tübingen zuständig. Sie bewahrt die schriftliche Überlieferung der staatlichen Mittel- und Lokalbehörden im Regierungsbezirk ab 1806 sowie die Bestände der Zentralbehörden des Landes Württemberg-Hohenzollern aus der Zeit 1945-1952 mit dem Schriftgut des Landtags, der Staatskanzlei, der Ministerien, des Staatsgerichtshofs und des Verwaltungsgerichtshofs.
Den historischen Kern der in einem aufwändig renovierten, denkmalgeschützten, ehemaligen fürstlichen Palais untergebrachten Abteilung bildet die Überlieferungen der bis zum Jahre 1850 souveränen Fürstentümer Hohenzollern-Hechingen und Hohenzollern-Sigmaringen sowie des bis 1945 bestehenden preußischen Regierungsbezirks Sigmaringen. Die staatlichen Bestände werden ergänzt durch hinterlegte Archive, die mit ihrer Überlieferung weit in das Mittelalter zurückreichen und für die Geschichte Hohenzollerns und Oberschwabens von großer Bedeutung sind. Genannt seien an dieser Stelle nur das Fürstlich Hohenzollernsche Haus- und Domänenarchiv, das Fürstlich Thurn und Taxissche Archiv Obermarchtal, die Archive der Grafen und Freiherren Schenk von Stauffenberg und das Stadtarchiv Sigmaringen. Fotosammlungen dokumentieren die Alltagsgeschichte des 20. Jahrhunderts. (Text: Staatsarchiv Sigmaringen)
Das Haus besitzt u.a. agrarspezifische Literatur zum Raum Hohenzollern und Oberschwaben, die Zeitschrift für Agrargeschichte und Agrarsoziologie (bis Jg. 1994) sowie die Zeitschrift "Der Schwäbische Bauer", die Bibliothek des Kreisbauernverbandes Sigmaringen ("Bauernbibliothek"), Statistiken in Akten und Zeitschriften (vor allem Württ. Jahrbücher für Statistik und Landeskunde), Oberamts- Kreis- und Landesbeschreibungen, Karten des 16. bis 20. Jhdts. (u.a. Augenscheinskarten des 16. bis 18. Jhdts. und Flurkarten des 18. bis 20. Jhdts.), Plakate (1163 Exemplare im Jahr 2004), Urkunden (14.983 Exemplare im Jahr 2004, darunter zahlreiche Lehenbriefe, Bestandsbriefe, Leibeigenschaftsurkunden, Dorfordnungen, Regelungen über Trieb und Tratt und andere landwirtschaftliche Dinge).
Die Aktenbestände gliedern sich in Ho-Bestände (=Hohenzollernsche Bestände 1212-2003), FAS (=Fürstlich Hohenzollernsches Haus und Domänenarchiv 1097-2002), Wü-Bestände (Südwürttembergische Bestände 1806-2004, darunter die Beständegruppe Landwirtschaft und Forsten = Wü 150 - Wü 172), R-Bestände (darunter die Hohenzollern betreffenden Akten des Reichskammergerichts 1497-1802) und Dep.-Bestände (=Deposita, darunter Dep. 1: Stadtarchiv Sigmaringen 1334-1999; Dep. 30: Fürstlich Thurn- und Taxissches Archiv Obermarchtal mit der Überlieferung u.a. der Reichsabteien Marchtal und Buchau und der Grafschaft Friedberg- Scheer 999-1899; Dep. 32: Freiherr von Bodmannsches Archiv von Speth zu Zwiefaltendorf 1364-1924; Dep. 35: Klosterarchiv Unlingen 1389-1915; Dep. 36-38: Archive der Grafen und Freiherren Schenk von Stauffenberg 1317-1970; Dep. 45: Archiv der Freiherren Roth von Schreckenstein 1329-1894). Die Ho-. FAS- und Dep.-Bestände enthalten neben Urkunden und Aktenüberlieferung auch agrargeschichtlich besonders wichtige Urbar- und Rechnungsüberlieferungen des 15.-18. Jhdts.
Des Weiteren verwahrt das Archiv die Nachlässe von Michael Singele (1795-1863, Hausierer und Müller aus Hausen im Killertal = Bestand N 1/73) und Flora Bader (Laufzeit ca. 1910-1970, Bestand Dep. 44 T 5) sowie Fotos der Sammlung Botho Walldorf (Landleben in und um Gammertingen, 1930- bis 70er Jahre, Bestand Dep. 44) und den Fotonachlass Gerhard Riedmann (Jagd- und Forstwesen in Hohenzollern 1960-1994, Bestand FAS Sa A 2).

Unter agrarkulturellem Gesichtspunkt besonders interessant sind die Bestände diverser Forstämter (17. bis 19. Jh.) sowie des Landwirtschaftsministeriums Württemberg-Hohenzollern (1945-1952). Zu detaillierteren Informationen hinsichtlich agrarkulturspezifischer Themen wird außerdem auf die Suchfunktion auf der Homepage verwiesen.
Literatur
-Die Bestände des Staatsarchivs Sigmaringen. Bd 2: Südwürttemberg. Wü- und R-Bestände 1806-1996 In: Veröffentlichungen der staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg 53/2 Stuttgart 2000
-Bernhardt, Walter:
Das Fürstlich Hohenzollernsche Archiv in Sigmaringen von 1803 bis zur Gegenwart In: Zeitschrift für Hohenzollernsche Geschichte 9, S. 9-78  1973
-Ernst, Albrecht (Bearb.):
Staatsarchiv Sigmaringen. Geschichte, Bestände, Aufgaben Sigmaringen 1994
-Kretzschmar, Robert (Bearb.):
Fürstlich Thurn und Taxissches Archiv Obermarchtal: Grafschaft Friedberg-Scheer. Urkundenregesten 1304-1802. In: Inventare der nichtstaatlichen Archive in Baden-Württemberg 18 Stuttgart 1993
-Maurer, Hans-Martin; Seiler, Alois (Bearb.):
Die Urkunden des Reichsstifts Obermarchtal. Regesten 1171-1797 (Hrsg. v. Schürle, Wolfgang; Trugenberg, Volker.) In: Documenta Suevica 5 Eggingen 2005
-Schöntag, Wilfried:
Vom Bauern zum Gewerbetreibenden. Die wirtschaftliche Entwicklung in Hohenzollern vom 19. bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts Sigmaringen 1984 (2. Auflage)
-Schöntag, Wilfried:
Vom Schatzarchiv zum Staatsarchiv. Das Werden des Staatsarchivs Sigmaringen In: Beiträge zur Landeskunde 2, S. 1-8  1981
-Seigel, Rudolf (Bearb.):
Archive der Freiherren von Ow. Überlieferung in den Familienarchiven Wachendorf und Piesing und im Staatsarchiv Sigmaringen. 2 Bde In: Inventare der nichtstaatlichen Archive in Baden-Württemberg 31 Stuttgart 2004
-Trugenberger, Vokler; Ziwes, Franz-Josef:
Quellen zu NS-Zwangsarbeitern im Staatsarchiv Sigmaringen (Hrsg. v. Barwig, Klaus; Bauer, Dieter R.; Hummel, Karl-Joseph.) In: Zwangsarbeit in der Kirche. Entschädigung, Versöhnung und historische Aufarbeitung (Hohenheimer Protokolle 56), S. 197-221 Stuttgart 2001
-Trugenberger, Volker; Zitter, Miriam (Bearb.):
NS-Erlassse zu Zwangsarbeitern aus Beständen des Staatsarchivs Sigmaringen In: Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Materialien 2/2001 Stuttgart 2001
-Wenz-Haubfleisch, Annegret:
Quellen zur Grundherrschaft in Privatarchiven. Das Beispiel des Fürstlich Thurn und Taxisschen Depositums Obermarchtal im Staatsarchiv Sigmaringen In: Der furnembste Schatz. Ortsgeschichtliche Quellen in Archiven. Vorträge eines quelllenkundlichen Kolloquiums im Rahmen der Heimatttage Baden-Württemberg am 23. Oktober 1999 in Pfullingen, S. 33-60 Stuttgart 2001