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Landkreis (Landratsamt) Main-Kinzig-Kreis

Beschreibung
Mit seinen rund 410.000 Menschen ist der Main-Kinzig-Kreis mit Abstand der bevölkerungsreichste Landkreis in Hessen. Allein in den vergangenen 25 Jahren stieg die Bevölkerung um gut 50.000 Menschen an. In 29 Städten und Gemeinden mit mehr als 150 Ortsteilen leben die Menschen auf fast 1.400 qkm. Das entspricht 292 Einwohnern pro qkm. Der Landkreis grenzt südlich und südöstlich an das Bundesland Bayern.
Die größte Stadt ist Hanau mit etwa 90.000 Einwohnern. Hier fließt die Kinzig in den Main. Beide Flüsse geben den Namen und formen auch weite Teile der Landschaft. Im Tal der fast 100 Kilometer langen Kinzig entlang der Bundesautobahn 66 und der Bahnlinie Frankfurt-Fulda (ICE) finden sich die größeren Städte des Landkreises. An dieser Verkehrsachse liegen auch die Schwerpunkte von Industrie und Gewerbe.
Die geographische Gestalt des Main-Kinzig-Kreises ist vielfältig. Im Westen prägen das Maintal sowie die sanften Erhebungen der Wetterau die Landschaft. Hier finden sich ausgedehnte Streuwiesen und zahlreiche Keltereien, die das hessische Nationalgetränk, den Apfelwein, keltern. In östlicher Richtung wachsen auf beiden Seiten der Kinzig die Hügel von Vogelsberg und Spessart empor. Am Ende stoßen die Ausläufer der Rhön hinzu und bilden den Bergwinkel. Entstanden ist der Main-Kinzig-Kreis 1974 aus den drei Landkreisen Hanau, Gelnhausen und Schlüchtern sowie der damals selbstständigen Stadt Hanau im Rahmen der hessischen Gebietsreform.
Als statistische Daten sind festzuhalten: 43,3 % Wald (mehr Nadelholz als Buche und Eiche), damit einer der waldreicheren Kreise Hessens. Die Landwirtschaftliche Nutzfläche beträgt 39,4 %. das sind ca. 45.000 Hektar. Von den ausgewiesenen 1.493 Betrieben bewirtschaften 268 mehr als 50 ha, 336 bearbeiten 30-50 ha und etwa 900 Betriebe weniger als 20 Hektar. 866 Rinderhalter besitzen 37.200 Rinder, davon 10.000 Milchkühe in 350 Betrieben. Die Bullenmast spielt im Raum Hanau eine gewisse Rolle. Die Schweinehaltung hat mit ca. 10.000 Mastschweinen eine untergeordnete Rolle. In dem dicht besiedelten Gebiet ist es fast unmöglich, für größere Haltungen eine Baugenehmigung zu bekommen. Hingegen spielt die Pferdehaltung in Stadtnähe mit ca. 2.500 Tieren wieder eine zunehmende Rolle. Hinzu kommen 14.000 Schafe und 210.000 Hühner. Der Grünlandanteil an der LN liegt mit 47 % wegen der Mittelgebirgslagen im östlicheren Tel des Kreises relativ hoch. Nicht zu vergessen sind ca. 320 Hektar Streuobstwiesen im Raum Bergen-Enkheim bis Höchststadt zur Apfelweinkelterei.
Die Bodenqualität im Main-Kinzig-Kreis ist je nach Ausgangssubstrat sehr unterschiedlich. Während der Vogelsberg als Vulkan mit Basalt ein recht gutes Material darstellt, das je nach Klima durchaus fruchtbare Böden hervorbringt, sind die Böden aus dem Buntsandstein des Spessarts relativ nährstoffarm und damit ertragsschwach. In den Tallagen finden sich kolluviale Böden mit von Ost nach West zunehmender Fruchtbarkeit, auch mit weniger rauem Klima. In der Mainebene sind die alluvialen Sandböden mit Wald, vor allem Kiefern bestockt. Die Ausläufer der fruchtbaren Wetterau besitzen aber Böden mit hoher Lößauflage, die für Sonderkulturen und Zuckerrüben geeignet sind.
Früher waren die Altkreise Schlüchtern und Gelnhausen außerlandwirtschaftliche Arbeitsplätze in Handel und Handwerk. Zudem war die Waldarbeit vorherrschend. Nach der Industrialisierung und dem Ausbau der Verkehrsstruktur pendelten viele Bürger in das Ballungsgebiet Rhein-Main, das heute gute Arbeitsbedingungen bietet. Stauseen und andere Wasserflächen bieten neben vielen Schlössern und Burgen interessante Ziele für die Naherholung der Stadtbevölkerung.
Text: Dr. Konrad Graß