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Landkreis (Kreisverwaltung) Saarpfalz

Beschreibung
Der Saarpfalz-Kreis ist ein Landkreis im Südosten des Saarlandes. Er grenzt im Norden an den Landkreis Neunkirchen und den Landkreis Kusel, im Osten an den Landkreis Südwestpfalz und an die kreisfreie Stadt Zweibrücken, im Süden an das französische Département Moselle in der Region Lorraine und im Westen an den Stadtverband Saarbrücken. Er ist Rechtsnachfolger der früheren Landkreise St. Ingbert und Homburg.
Der Saarpfalz-Kreis entspricht im Wesentlichen dem Gebiet, das zuvor zur Bayerischen Pfalz gehörte, was heute noch an der Bistumszugehörigkeit Speyer zu erkennen ist.
Im Verlauf der Geschichte gehörte das heutige Kreisgebiet zu verschiedenen Territorien, u.a. zu Pfalz-Zweibrücken, zum Kurfürstentum Trier, zur Herrschaft von der Leyen und zur Grafschaft Nassau-Saarbrücken. 1816 kam das Gebiet als Folge der umfassenden territorialen Neuordnung nach den Napoleonischen Kriegen zum Königreich Bayern. Hier wurden die beiden Bezirksämter Homburg (Saar) und St. Ingbert gebildet. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde infolge des Versailler Vertrages das Gebiet des Bezirksamts Sankt Ingbert sowie Teile der Bezirksämter Homburg und Zweibrücken (ohne die Stadt Zweibrücken) als Teile des Saargebietes 1920 unter Völkerbundmandat gestellt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Gebiet Teil des Saarlandes und kam mit diesem 1957 zur Bundesrepublik Deutschland. Inzwischen waren die beiden Bezirksämter Sankt Ingbert und Homburg (Saar) in Landkreise überführt worden. Im Rahmen der Gebiets- und Kreisreform des Saarlandes 1974 wurde aus beiden Landkreisen der neue Saar-Pfalz-Kreis gebildet (ohne Ensheim, das zuvor zum Kreis St. Ingbert gehörte, und jetzt zum Stadtverband Saarbrücken gehört). 1989 wurde die Schreibweise geändert in "Saarpfalz-Kreis". Nach Abschluss der Gemeindereform umfasst der Saarpfalz-Kreis noch die vier Städte Homburg (Saar), Sankt Ingbert, Bexbach und Blieskastel sowie die drei Gemeinden Mandelbachtal, Gersheim und Kirkel. Größte Stadt des Kreises ist die Kreisstadt Homburg (Saar), kleinste Gemeinde ist Gersheim.
Landschaftlich lässt sich der Saarpfalz-Kreis in das Saar-Nahe Bergland und das Saarpfälzische Schichtstufenland unterteilen. Charakteristisch für das Saar-Nahe-Bergland im nördlichen Teil des Kreises ist ein durch tief eingeschnittene Täler zerfurchtes Hügelland, das teils bewaldet ist und teils landwirtschaftlich genutzt wird. Im südlichen Teil des Kreises liegt die Landschaft des Bliesgaus, der Teil des Saarpfälzischen Schichtstufenlandes ist. Hier prägen waldfreie große Ebenen das Gebiet, die meist landwirtschaftlich und zu einem großen Teil auch als Streuobstwiesen genutzt werden. Demgegenüber sind im nördlichen Teil des Kreises viele Betriebe der weiterverarbeitenden Industrie angesiedelt, darunter Großunternehmen wie Bosch und Michelin. Nördlich von Homburg sind noch Ausläufer der westpfälzischen Moorniederung vorhanden. Kennzeichnend für dieses Gebiet sind Moor- und Torfbildungen.
Höchste Erhebungen im Kreis sind der Höcher Berg im Nordwesten mit 518 m ü. NN und der Betzentaler Berg bei St. Ingbert mit 402 m ü. NN.
Das Wappen des Saarpfalz-Kreises wurde dem Landkreis am 21. Mai 1975 vom saarländischen Innenministerium verliehen. Das Wappen ist geviert und bringt die wesentlichen Herrschaftsräume der Region, wie sie im 18. Jahrhundert bestanden haben, zum Ausdruck. Oben rechts weist ein goldener Löwe im schwarzen Feld auf die Herzöge von Pfalz-Zweibrücken hin. Das rote Kreuz im silbernen Feld ist Symbol für die 300jährige Herrschaft des Erzbistums Trier. Der blaue Abtsstab im goldenen Feld steht für die Herrschaft der Familie von der Leyen von 1660-1793 und deren Besitztümer, die Kloster Wörschweiler, Gräfinthal und Herbitzheim. Der silberne Löwe im roten Feld unten links unterstreicht die Herrschaft Homburg, die 1449 an die Grafen von Nassau-Saarbrücken gelangte.
Daten im Überblick:
Saarpfalz-Kreis
Bundesland: Saarland
Verwaltungssitz: Homburg
Kfz-Kennzeichen: HOM und IGB
Kreisgliederung: 4 Städte, 3 Gemeinden
Städte: Bexbach (18.981 Einwohner), Blieskastel (22.997 Einwohner), Homburg (Kreisstadt, 44.307 Einwohner), St. Ingbert (Mittelstadt, 38.491 Einwohner)
Gemeinden: Gersheim (7.240 Einwohner), Kirkel (10.286 Einwohner), Mandelbachtal (11.695 Einwohner)
Fläche: 41.852 ha
Flächenutzung: Landwirtschaft: 19.354 ha (43, 36%), Wald: 13.675 ha (33, 81%), Wasser: 252 ha
13,12 % Gebäude- und Freiflächen
6,06 % Verkehrsfläche
0,6 % Erholungsfläche
0,6 % Wasserfläche
0,7 % Betriebsfläche
1,4 % Sonstige
Schutzgebiete:
27 Naturschutzgebiete : 2970 ha
Landschaftsschutzgebiete : 18.012 ha (43,1 Prozent der gesamten Kreisfläche)
Wasserschutzgebiete: 17.281 ha
Wasserschutzgebiete: zusätzlich in Planung: 6 341 ha.
Landwirtschaftliche Betriebsstruktur
insgesamt 272 Betriebe mit einer Gesamtfläche von 13.696 ha
16 unter 2 ha
157 Betriebe 2-50 ha,
51 Betriebe 50-100 ha,
48 Betriebe 100 und mehr ha,
21 Landwirtschaftliche Betriebe mit Viehhaltung in ökologischer Bewirtschaftung (2003) (Saarland gesamt: 80).
Einwohner: 153.621 (31. März 2006)
Bevölkerungsdichte: 367 Einwohner je qkm
Altersstruktur:
0 bis 5 Jahre: 5,52 %
6 bis 18 Jahre: 13,80 %
19 bis 64 Jahre: 62,85 %
65 Jahre und älter: 17,83 %
Religionszugehörigkeit:
katholisch: 63,1 %
evangelisch: 30,0 %
Sonstige und ohne Religion: 6,9 %
sozialversicherungspflichtig Beschäftigte:
55.797 (2003)
Davon arbeiten im:
Verarbeitenden Gewerbe: 22.552
Dienstleistungen für Unternehmen: 4.833
Öffentliche und private Dienstleistungen: 10.492
Handel: 7.777
Baugewerbe: 3.004
Gebietskörperschaften und Sozialversicherungen: 2.157
Verkehrsgewerbe und Nachrichtenübermittlung: 1.725
Kreditinstitute und Versicherungsgewerbe: 1.462
Energie/Wasserversorgung/Bergbau: 518
Land- und Forstwirtschaft: 237
Gastgewerbe: 1.011
Arbeitsplatzdichte: 367,2 Arbeitsplätze je 1.000 Einwohner (Juni 2000)
Arbeitslose (Dezember 2003): 6.099, Arbeitslosenquote: 11,1 %.
Literatur
-Agrarstrukturerhebung 2003 – Strukturdaten der Landwirtschaft. (Sonderheft Nr. 212/2006). (Hrsg. v. Statistisches Landesamt Saarland.) Saarbrücken 2006
-Die Deutschen Landkreise. Wappen - Geschichte - Struktur. (Hrsg. v. Linder, Erich Dieter; Olzog, Günter.) München 1986
-Natürlich schön... Die Saarpfalz. (Hrsg. v. Saarpfalz-Kreis.) Homburg o. J.
-Saarländische Gemeindezahlen 2006. (Hrsg. v. Statistisches Landesamt Saarland.) Saarbrücken 2006
-Becker, Bernhard:
Regional- und lokalgeschichtliche Initiativen im Bliesgau. (Hrsg. v. Dorda, Dieter; Kühne, Olaf; Wild, Volker.) In: Der Bliesgau. Natur und Landschaft im südöstlichen Saarland, S. 277-283. Saarbrücken 2006
-Döhring, Sabine:
Denkmalpflege. Erbhöfe im Saarpfalz-Kreis. In: Saarpfalz, Blätter für Geschichte und Volkskunde (Nr. 24) 1990/91, S. 4-24.  
-Hippert, Günther:
Geologie und Landschaft. (Hrsg. v. Lindemann, Clemens.) In: Der Saarpfalz-Kreis, S. 15-33. Stuttgart 1993
-Lamberty, Norbert:
Die Landwirtschaft. (Hrsg. v. Lindemann, Clemens.) In: Der Saarpfalz-Kreis, S.260-266. Stuttgart 1993
-Mörsdorf, Stefan; May-Didion, Helga:
Natur- und Lebensräume. (Hrsg. v. Lindemann, Clemens.) In: Der Saarpfalz-Kreis, S.33-43. Stuttgart 1993