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Oberbayrische Almen: Glossar

A  B  C  D  E  F  G  H  I  J  K  L  M  N  O  P  Q  R  S  T  U  V  W  Z  Alle
W
Wachsen-Von bayer. wachs "scharf, steil". Beispiel: Waxegg.
WachslaabStechpalme.
WachstumsdauerSie ist vor allem von der Höhenlage abhängig. Sie verkürzt sich je 100 m um 11,5 bis 9 Tage.
WalberHeidelbeere.
WaldUrsprünglich verfügten Kaiser und Landesfürsten über "Forste". Klöster und Adelige besaßen "Wald" und die Bauern sog. "Gehölze".
Wald & WeideWald und Wiese sind im Gebirge eng miteinander verbunden und weisen mannigfache Beziehungen zueinander auf. Die richtige Verteilung der Waldungen ist im entscheidendem Maße ausschlaggebend für eine gedeihliche Entwicklung der Almwirtschaft und trägt ganz wesentlich zu dem mit Recht so geschätzten Älpungserfolg bei. Der Wald ist ein mächtiges Schutz- und Abwehrmittel gegen die kalten Winde. Ein Beweis dafür ist, dass die Tiere bei Eintritt von schlechtem Wetter instinktiv in den nächstgelegenen Waldungen Schutz und Obdach suchen. Der Nährwert der Waldgräser entspricht etwa der Hälfte des Nährwertes der Lichtgräser; Durchfallerscheinungen sind häufige Begleiterscheinungen." Der Wald leidet jedoch unter der Beweidung. Siehe auch unter "TWW" und "Waldweide".
WaldwechselBis 1775 vereinbarten die Landesfürsten von Tirol und Bayern sog. Waldwechsel, mit denen sie sich gegenseitig die Abstockung der Wälder in jenen Talgründen bewilligten, von welchen die Trift in den Inn bzw. in die Isar erfolgen konnte. Beispiel: Bächental.
WaldweideBeweideter Wald. Vorteile: Bei Trockenheit keine Futterprobleme. Fördert Lichtbaumarten wie Fichte und Föhre. Die Artenvielfalt kann sich durch die Auslichtung des Kronendaches erhöhen. Nachteil: Verjüngung gestört. Baumarten-Wechsel. Bei stärkerer Vergrasung spricht man von Hutewäldern. Ursprünglich aus der Vergabe einer Hausnotdurft hervorgegangen. Holznutzung und Weiderecht bildeten meist eine Einheit. "Der Nährwert der Waldgräser ist nicht viel besser als Stroh, und er kann nur als Erhaltungsfutter bezeichnet werden."
Walzendes GrundstückG., das keinem Gut gehört.
WangAuch -weng. ahd. wanc. "Natürlich grünendes Gelände, auch mit verstreutem Baumbestand." Ausdruck auch in Skandinavien üblich. Zu unterscheiden von Wank (siehe dort). Im Allgemeinen holzfreies Gelände am Berg.
Wank1. Wegkrümmung; das Abweichen von der geraden Richtung. [108/ S. 64, 85 2. Freier Fleck im Wald (Dichtl Sepp, Eschenlohe).
WasenMhd. Wase. "Mit Pflanzen durchwachsene Erde". Von ahd. waso "Grasboden". In Niedersachsen Moorerde". Siehe auch Wasenhag und Wasenkogel. 1. In der Regel Grasboden. 2. Früher Platz, wo der Abdecker seine Tätigkeit ausführte (Schindanger, Tiergarten).
WasenkoglEin mit Wasen (Rasen) bedeckter Berg (Schmeller).
WasserbedarfEin "Normalrind" benötigt am Tag 40 bis 50 Liter Wasser. Andere Angaben nennen 20 bis 25 l.
Wasserversorgung"Das Wasser ist das erste und oberste Bedürfnis für Mensch und Vieh." "Ohne ausreichende Wasserversorgung ist es undenkbar, eine Alm, und wäre sie sonst die beste, auch nur vorübergehend nutzen zu wollen."
WaxlaberStechpalme. Typische Pflanze in ehemaligen Waldweiden.
WechselalmSiehe Umtriebsalm.
WegkreuzZweck ist die Jesus-Verehrung. Anlass der Aufstellung ist meist ein Gelübde.
WeideIn Oberb. auch Woad; Schwäbisch Woid. Früher nur für Waldweide. 1. Meistens eingezäuntes Grünland, das nicht gemäht wird. In Nordd. meist für eingezäuntes Grünland (Koppel). 2. Früher (im Allgäu?) ein Maß für das Bestossen einer Alm. Es war die Fläche, die ein zweijähriges Rind an Weidefläche im Sommer auf der Alm braucht. Ein Pferd benötigte drei Weiden, Kühe zwei.
WeideführungLenkung der Beweidung durch Almpersonal, z.B. durch Auslegen von Lecksteinen, Plazierung der Tränken.
Weiderechtskommission1960 zum Zwecke der Trennung von Wald und Weide gegründet.
WeideunkräuterHierzu zählen zum Beispiel die meisten Distelarten, Kräuter, die ätherische Öle enthalten (Thymian, ...) sowie verschmähte Grasarten wie Borstgras.
WeidezeigerWeidepflanzen, die nur auf Grund der Beweidung auf der Alm gedeihen.
Weiße ArbeitButtern.
Weißes BergschafTypisch sind die Hängeohren. Zweimalige Schur; häufig Zwillingsgeburten.
WidIm Raum Samerberg für gebündelte Daxen.
WieseVon ahd. wisa "feuchtes, nasses Grasland". Heute zweimähdiges Grasland. Ein einmähdige Wiese wird Mahd genannt.
WiesmahdFrüher einmähdige Wiesen, die nicht gedüngt wurden. Weil man hier keine Maschinen einsetzen konnte, wurden sie aufgegeben. Heute durch Zuschüsse wieder genutzt, z.B. als Jungviehweide. . Siehe auch "Futterwiese". Früher oft mit einer primitiven Hütte als Unterkunft für die Schnitter (Ignaz Streitl).
WiesstadelAuch Wiesstades. Heustadel auf den Wiesen. Dank ihnen musste der Bergeraum am Hof nicht so groß sein. Das Heu wurde im Winter auf Schlitten zu den Anwesen gebracht
WildheuFrüher auf der Alm Gewinnung von Heu an Steilstellen, die das Vieh nicht erreichte.
WindIm allgemeinen sind die den Winden ausgesetzten Almen und Weiden rauher, weniger ertragreich und hartgräsiger als die in windgeschützten Lagen. Föhn kann allerdings den Auftrieb leicht um einige Wochen befördern.
WinteralmDas Vieh wird erst in der Adventszeit, wenn der Heuvorrat erschöpft ist, ins Tal gebracht. Beispiel. Röthelmoos-Alm. Die Kreislaufwirtschaft auf der Alm bleibt somit gewahrt.
WinterfutterstallStall im Anwesen im Tal; Winterfutterstand.
WinterstubeAuch Ziehstube. W. wurden an Knotenpunkten von Schlittenwegen am Berg gebaut, gewöhnlich beasßen sie zwei Räumen: Kochraum und Aufenthaltsraum (Stube). Letztere diente manchmal auch als Schlafraum, wenn man nicht, wie gewöhnlich, auf dem Dachboden schlief.
WoadWeide.
WoadneidEhrgeiz unter den Bestoßern, die besten Weideplätze zu bekommen.
WuhrMhd. Wuor "Wehr, Damm". Auch: Ein Wehr bauen; einen Graben ziehen.
WuhrwaldGehölze in Gewässernähe, die für die Uferverbauung genutzt werden.
WüstungVon lat. vastus "leer". Standort von ehemaligen Baulichkeiten.
WyttweideAlm mit Wald und Weide im Wechsel.